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Der Mann für den guten Ton

Julius Walta
Im Nightfever-Team kümmert sich Julius Walta um die Technik. In Corona-Zeiten zeigt er, wie Kirche auch digital funktionieren kann.
Datum:
Veröffentlicht: 7.1.22
Von:
Andreas Kraft

Wie wichtig der richtige Ton ist, weiß Julius Walta schon, seit er 13 Jahre alt war. Damals, vor sechs Jahren, hat seine große Leidenschaft begonnen. In seiner Pfarrei St. Augustin in Coburg fing er an, für Bands im Gottesdienst den Sound richtig einzustellen. Immer tiefer arbeitete er sich in die Materie ein. Bei der Jugendwallfahrt 2017 nach Coburg lernte er dann jemanden kennen, mit dem er die Liebe zur Tontechnik teilen konnte. Die beiden sind seitdem beste Freunde. Gemeinsam kauften sie sich ein Mischpult, besuchten Workshops und sammelten viele Erfahrungen.

Beim Fußball gibt es viel Druck. In der Kirche gibt es das überhaupt nicht. Da kann man nur gewinnen."

Im Nightfever-Team fehlte zu dieser Zeit jemand, der sich um die Technik kümmerte. Sie fragten Julius, ob er das nicht übernehmen wolle. Er schaute sich das Ganze an und stieg bei dem Projekt ein. „Der Aufbau ist immer sehr stressig“, sagt er. „Weil wir dafür im Dom nur wenig Zeit haben. Aber wenn der Abend dann beginnt, fällt alles ab. Ich komme zur Ruhe und zu mir selbst.“ Manchmal geht er dann runter in die Bamberger Sandstraße, spricht Jugendliche an und lädt sie in den Dom ein. „Viele lassen sich darauf ein“, sagt er. „Und fast allen gefällt diese spezielle Nightfever-Stimmung.“

Doch mit der war im März 2020 von einem auf den anderen Tag Schluss. Aufgrund der Corona-Pandemie durften in den Kirchen keine öffentlichen Gottesdienste mehr gefeiert werden. Alle suchten nach Alternativen, ihren Glauben feiern zu können – und Julius Walta war und ist nach wie vor dafür genau der richtige Mann. Sein Tontechnikwissen konnte er sehr schnell auf ein anderes Technikthema, nämlich das Livestreaming, übertragen. So organisiert er bis heute Streams in Coburg und anderen Pfarreien des Erzbistums, unterstützt den BDKJ-Diözesanverband und hilft immer allen mit Tipps und neuen Ideen weiter.

Doch sein Hobby will er nicht zum Beruf machen. Seit dem Frühjahr macht der 19-Jährige eine Ausbildung bei der Bundespolizei, kürzlich ist er von Coburg nach Bamberg umgezogen. Im Nightfever-Team will er weiter aktiv bleiben. „Ich habe da viele Freunde gefunden. Und diese Spiritualität liegt mir.“ In der Kirche engagiert er sich auch, weil er die Gemeinschaft so sehr schätzt. Seine Eltern arbeiten beide für das Erzbistum. „Sie haben mich aber nie gezwungen, in den Gottesdienst zu gehen“, sagt er. Er hat einfach mitgemacht. Klassenkameraden spielten Fußball, er engagierte sich lieber in der Kirche. „Beim Fußball gibt es viel Druck. In der Kirche gibt es das überhaupt nicht. Da kann man nur gewinnen.“

Steckbrief

Name: Julius Walta
Jahrgang: 2002
Aufgewachsen in: Coburg
In der Kirche war ich schon aktiv als: Ministrant, BDKJ-Dekanatsvorstand, KjGler, Tonmann im Nightfever-Team, Live-Streamer
Darum engagiere ich mich in und für Kirche: Die Gemeinschaft mit anderen im Glauben gibt mir Kraft für den stressigen Alltag