Total Sozial:Ehrenamt in Vollzeit
Um ihren sechsten Geburtstag herum war für sie schon klar, dass sie noch lange Mitglied bei der „ Katholischen jungen Gemeinde“ (KjG) sein wird. Heute ist Katharina Klein Diözesanleiterin des Verbandes im Erzbistum Bamberg. Dabei ist sie manchmal 40 Stunden in einer Woche ehrenamtlich im Einsatz. „Da muss man schon sehen, wie man das mit dem Rest des Lebens in Einklang bringt“, sagt die 26-jährige Pädagogik-Studentin. „Aber für andere Kinder und Jugendliche zu ermöglichen, was ich in meiner Kindheit selbst erlebt habe, macht unglaublich viel Freude und gibt mir jede Menge Kraft.“
Als Kind lauschte sie den Erzäh- lungen ihrer Eltern aus deren KjGZeit – von den spaßigen Zeltlagern, der tollen Gemeinschaft und dem tiefgründigen Austausch über die Fragen des Lebens. Schon vor der Kommunion trat die Tochter daher wie selbstverständlich in Bad Windsheim den Boni-Spatzen bei, der Gruppe für die Kleinsten der KjG vor Ort. „Ich habe damals so viele Freundschaften gefunden, die mir bis heute Halt geben.“
Auch heute, wenn sie sich am anderen Ende Deutschlands mit KjGlerinnen und KjGlern treffe, sei da immer ein gemeinsamer Geist. „Wir ticken irgendwie alle gleich“, sagt sie. „Da kann man sofort ein tiefes Gespräch führen ohne das ganze Vorgeplänkel.“ So ist der Verband für sie vor allem ein Ort, an dem sie ihren Glauben und Gleichgesinnte gefunden hat. In der Gemeinschaft kommt man da einfach weiter.“
Ich habe damals so viele Freundschaften gefunden, die mir bis heute Halt geben."
-Katharina Klein
Entsprechend mache die KjG auch Angebote für alle Menschen, egal ob arm oder reich, weiß oder schwarz, Mann oder Frau. Neben diesem inklusiven Gedanken prägt vor allem die Idee der Partizipation den Alltag in der KjG. „Bei uns bestimmen alle mit“, sagt sie. „Ich war mal auf einer Mitgliederversammlung im Bamberger Stadtteil Gaustadt. Da saßen in den ersten zwei Reihen nur Kinder. Sie haben ihre Meinungen gerne und laut vertreten, und ihre Stimme hat genauso viel gezählt wie die der Erwachsenen. Wenn sich Kinder und Jugendliche einbringen, ist das immer eine Bereicherung.“
Aktuell stehe die Kinder- und Jugendarbeit aber vor großen Herausforderungen, um den Neustart nach so langer Zeit des Lockdowns gut zu meistern. Die Jugendlichen stünden zwar hoch motiviert in den Startlöchern. „Aber sie brauchen auch geeignete Räume für ihre Treffen.
Und der Gruppenraum reicht im Herbst vielleicht noch nicht aus“, gibt Klein zu Bedenken. Sie hofft daher, dass die Jugendlichen in ihren Pfarreien entsprechend unterstützt werden und auch mal den großen Pfarrsaal bekommen, damit genug Abstand gehalten werden kann.
„Das letzte Jahr mit Corona war für uns sehr schwierig“, sagt sie. „Wir haben uns natürlich online getroffen, aber das Gefühl der Gemeinschaft springt da nicht so über, wie wir das sonst kennen.“ Zudem merke sie, dass sich bei Kindern und Jugendlichen viel aufgestaut habe: Einsamkeit, Frust, Leistungsdruck. Freude und Gemeinschaft seien jetzt bitter nötig: Mal gemeinsam wieder einen Gottesdienst feiern. Zusammen lachen. Über den Zeltplatz rennen. Am Lagerfeuer zusammensitzen und über die großen Fragen des Lebens sprechen. „Da freue ich mich drauf “, sagt sie und lächelt.
Steckbrief
Name: Katharina Klein
Jahrgang: 1994
Geboren in: Bad Windsheim
Ich bin kirchlich aktiv schon seit: 2001
Hier engagiere ich mich gerne: In der KjG (Katholische junge Gemeinde) als Diözesanleiterin und Zeltlagerleitung
Darum engagiere ich mich in und für Kirche: Weil ich damit meinen christlichen Glauben lebe