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Erzbischof Dr. Ludwig Schick: Zur Firmung

Erzbischof Schick
Auch Bambergs Oberhirte war mal Firmling. Die Vorbereitung auf das Sakrament lief damals deutlich anders ab als heute.
Datum:
Veröffentlicht: 1.6.17
Von:
Von Harry Luck

Welche Erinnerung haben Sie an Ihre eigene Firmung? 

Ich wurde 1958 mit acht Jahren gefirmt, kurz nach meiner Erstkommunion. Der Bischof kam alle fünf Jahre in unsere Pfarrei; dann wurden alle gefirmt, die zur Erstkommunion gegangen sind, aber noch nicht gefirmt waren. Damals war beim „Pax tecum – der Friede sei mit dir“ des Bischofs ein Backenstreich bzw. eine Backpfeife üblich. Meine Verwandten hatten mir prophezeit, dass ich eine ordentliche Backpfeife bekommen würde. Aber der Bischof ging zum Glück ganz sanft mit mir um. Ich war sehr erleichtert.

Was antworten Sie Jugendlichen auf die Frage, warum sie sich heute firmen lassen sollen? 

In Kurzform antworte ich vor allem Kindern und Jugendlichen so: „Damit dich ein guter Geist leitet und dich kein Ungeist oder böser Geist beherrscht“. Oder: „Damit du ein guter Geist bist und kein Quälgeist“.

Was hat sich in der Firmvorbereitung Ihrer Beobachtung nach verändert?

Bei der Firmvorbereitung heute im Vergleich zu meiner eigenen hat sich alles geändert. Unsere Firmvorbereitung bestand damals darin, alle Fragen und Antworten im „Grünen Katechismus“ zum Heiligen Geist und zur Firmung auswendig aufsagen zu können. Außerdem mussten wir viele Gebete, Morgen-, Tisch-, Abendgebete, Jesus-, Marien-, Schutzengel und Heiligengebete etc. auswendig lernen. Den Unterricht erteilte nur der Pfarrer in der Kirche einmal in der Woche sechs Wochen lang. Dabei waren wir über 100 Kinder.