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Verantwortungsvolle Sparmaßnahmen unerlässlich:Erzbistum im Wandel

Verantwortungsvolle Sparmaßnahmen sollen die Handlungsfähigkeit der Kirche langfristig sichern
Datum:
Veröffentlicht: 16.1.25
Von:
Dominik Schreiner
Einnahmen 2025

In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Bamberg um rund 100.000 gesunken. Damit einher geht auch eine rückläufige Zahl an Priestern sowie Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Diese Entwicklungen werden erhebliche Auswirkungen auf das kirchliche Leben haben, verdeutlicht Generalvikar Georg Kestel, der mit der Verwaltung des Erzbistums vertraute Stellvertreter des Erzbischofs: „Es ist absehbar, dass wir nicht mehr alle Angebote in gewohnter Weise aufrechterhalten können.“

Als Reaktion hierauf hat die Bistumsleitung vor drei Jahren einen umfassenden Struktur- und Veränderungsprozess eingeleitet. Neben der Neustrukturierung der Seelsorgebereiche und dem Einsatz von Verwaltungsleitungen wurde dabei auch die Digitalisierung von Prozessen in der Verwaltung vorangetrieben. Nun wird der Blick verstärkt auf die Haushaltssicherung gerichtet, die angesichts sinkender Mitgliederzahlen und rückläufiger Kirchensteuereinnahmen eine Herausforderung darstellt.

Prognosen bis zum Jahr 2035 zeigen, dass bei gleichbleibenden Ausgaben und verringerten Einnahmen mit einem stetig zunehmenden Haushaltsdefizit des Erzbistums von letztlich mindestens 20 Millionen Euro zu rechnen ist. Deshalb ist es nach den Worten von Finanzdirektor Mathias Vetter unerlässlich, verantwortungsvolle Sparmaßnahmen einzuleiten. Nur so könne sichergestellt werden, dass auch in Zukunft die vielfältigen Aufgaben kirchlichen Handelns – von der Seelsorge bis zur Caritas – wahrgenommen sowie notwendige Investitionen, etwa in die Jugendarbeit, getätigt werden können.

Generalvikar Georg Kestel Generalvikar Georg Kestel

Ein Wandel wie dieser ist herausfordernd. Er bietet jedoch auch die Chance, durch kreative Lösungen innovative Formen kirchlichen Lebens zu entwickeln.“

Generalvikar Georg Kestel

Betriebsergebnis: – 8.603.000 Euro

Konkret bedeutet das, dass sämtliche Verwaltungsaufwendungen und Zuschüsse an kirchliche Organisationen in den Jahren 2025 und 2026 um 5 Prozent gesenkt werden. Zudem werden die Zuweisungen für die Seelsorge vor Ort an die Kirchensteuerentwicklung gekoppelt und die finanzielle Unterstützung für Kindertagesstätten reduziert. Darüber hinaus wurden zahlreiche Prüfaufträge erteilt, um weitere Einsparpotenziale zu identifizieren. In diesem Zusammenhang wird auch das Magazin „Leben im Erzbistum Bamberg“, in dem Sie gerade lesen, in seiner bisherigen Form mit Postversand an alle katholischen Haushalte nicht mehr weitergeführt.

Das Ergebnis dieser Maßnahmen lässt sich bereits im aktuellen Haushaltsplan des Erzbistums erkennen: Trotz einzuplanender Tariferhöhungen bei den Gehältern der Beschäftigten und der anhaltenden Inflation können die ordentlichen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Mio. Euro niedriger angesetzt werden. Ziel ist es, das negative Betriebsergebnis künftig wieder ausgleichen zu können, so dass die Aufwendungen durch die laufenden Erträge gedeckt sind.

Ordentliche Aufwendungen: 235.530.400 Euro
Laufende Erträge: 226.936.400 Euro
Betriebsergebnis: -8.603.000 Euro

Weitere Einzelheiten zum  Finanzbericht und Haushalt des Erzbistums Bamberg können  nachgelesen werden unter: www.kirchensteuer.erzbistum-bamberg.de