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Bistumswallfahrt:Pilger der Hoffnung

Die Pilgergruppe aus dem Erzbistum Bamberg auf dem Weg zum Petersdom
Über 200 Pilgerinnen und Pilger sind Mitte Mai mit der Bamberger Bistumswallfahrt nach Rom gefahren. Anlass für die Reise war das Heilige Jahr 2025 und die Möglichkeit, durch die Heiligen Pforten der Päpstlichen Basiliken zu schreiten, die nur alle 25 Jahre geöffnet werden. Doch auch abgesehen davon waren es turbulente Zeiten in der Heiligen Stadt: Einige Tage bevor die Gruppe aufbrach, stieg aus der Sixtinischen Kapelle weißer Rauch auf und die Wahl von Papst Leo XIV. wurde bekannt gegeben. Wir haben nachgefragt, wie die Teilnehmenden die Stimmung in der Stadt wahrgenommen haben und welche Erlebnisse ihnen in Erinnerung bleiben werden.
Datum:
Veröffentlicht: 6.8.25
Von:
Dominik Schreiner / Leben im Erzbistum Bamberg

Test

Gabriele Lehmann (links) und Freundinnen

Gabriele Lehmann

St. Otto Ebersdorf

Alles hier war wahnsinnig beeindruckend. Die Mächtigkeit der Kirchen. Die Ergriffenheit, durch die Heiligen Pforten schreiten zu können, die nur alle 25 Jahre geöffnet werden. Die Nähe zu unserem Erzbischof Herwig, der alle Programmpunkte mitgemacht hat und jeden Tag in einem anderen Bus mitgefahren ist. Es waren viele Eindrücke. Am meisten berührt hat mich und meine Freundinnen der Gottesdienst, den wir alle früh am Morgen im fast leeren Petersdom feiern durften. So etwas erlebt man wirklich nur einmal im Leben.

Domkapitular Martin Emge bei der Predigt

Domkapitular Martin Emge

Leiter der Hauptabteilung Seelsorge und Schirmherr des Heiligen Jahres im Erzbistum Bamberg

Nach der intensiven Vorbereitung auf das Heilige Jahr war es für mich ein echter Höhepunkt, nun hier zu sein. Als ich auf die Heilige Pforte am Petersdom zugeschritten bin, habe ich mich an das Gebetsbild erinnert, das wir im vergangenen November für das Heilige Jahr gestaltet hatten, mit eben diesem Bronzetor als Titelbild. Und nun stand ich wirklich hier, am Original, konnte die einzelnen Kacheln sehen, zum Teil abgegriffen glänzend, mit der Patina unzähliger Wallfahrtsgeschichten. Die Pforte zu überschreiten, gemeinsam mit der Pilgergruppe diesen Weg zu gehen, das war ein Schritt in etwas Neues und Geheimnisvolles. Wir alle haben gespürt: Die Tür steht offen – neue Wege liegen vor uns. Kurz nach der Wahl von Papst Leo hier zu sein, hat dieses Gefühl noch einmal verstärkt. Er ist eine Hoffnungsgestalt. Er schaut als Pilger nach vorne, strahlt Mut aus und kann Brücken bauen. Die Freude darüber hat man hier in Rom an jeder Ecke gespürt.

Elmar Kerner und die Bläsergruppe 'Ächd Bläch'

Elmar Kerner

Bläsergruppe „Ächd Bläch“

Wir Musikanten haben das ganze Jahr über viele Auftritte zu bestreiten, aber hier in Rom spielen zu dürfen, in den großen Päpstlichen Basiliken, in dieser bewegten Zeit, war fraglos ein Höhepunkt im Leben von jedem von uns. Für die ganze Pilgergruppe war es etwas Besonderes, hier an diesen heiligen Orten Gottesdienste feiern zu können mit deutschem Liedgut, begleitet von einer heimischen Blaskapelle. Dafür sind die Leute sehr dankbar, es wird uns viel Wertschätzung entgegengebracht, das spüren wir.

Doris Hollmann und ihr gesticktes Bild

Doris Hollmann

Pfarrei St. Bonifatius Weißenohe

Als ich kurz vor unserer Abreise von der Wahl von Papst Leo XIV. gehört habe, musste ich gleich loslegen. Sticken ist meine Leidenschaft. Ich habe das schon für viele Pfarrer gemacht – und auch für Päpste. 2007 habe ich für Papst Benedikt ein Bild gestickt, vor sieben Jahren für Franziskus und jetzt für Leo. Eingestickt habe ich den Text eines meiner Lieblingslieder: „O himmlische Frau Königin“ aus dem Gotteslob. Wir werden am Apostolischen Palast klingeln und das Bild dort für ihn abgeben. Zu wissen, dass es irgendwo in den Gemäuern des Vatikans hängt, das wäre für mich eine unbeschreibliche Freude.

Erzbischof Herwig Gössl im Gespräch mit zwei Pilgerinnen

Herwig Gössl

Erzbischof von Bamberg

Wir alle sind in einem christlichen Geist zusammengekommen – das hat man gespürt. Eine gute Gemeinschaft ist immer sehr wichtig bei einer Pilgerreise. Es sollte nicht nur darum gehen, alte Gemäuer zu besichtigen und etwas Vergangenes auf sich wirken zu lassen, sondern auch darum, aus der Geschichte und der Gemeinschaft heraus zu spüren, wie Kirche heute lebendig ist und wie sie auch in Zukunft lebendig bleiben kann. Die vielen wertvollen Begegnungen und die geistlichen Erlebnisse auf dieser Reise haben mir dabei geholfen. Ich hoffe, dass es vielen der Teilnehmenden ähnlich ergangen ist.

Hans Schubert

Hans Schubert

Pfarrei Mariä Geburt Pettstadt

Die Pilgerreise wurde mir zu meinem 80. Geburtstag geschenkt. Ich war so überrascht und weiß bis heute nicht genau, von wem. Jedenfalls möchte ich dem stillen Unterstützer ein großes „Danke“ sagen, denn die Pilgerfahrt hat mir viel Kraft gegeben. Ich habe hier eine wunderbare Gemeinschaft erlebt. Die Begegnungen, die ich hier machen durfte, die Gottesdienste und die Gebete, haben mich getragen. Die Erinnerung daran wird mich vielleicht noch bis zu meinem 100. Geburtstag tragen, so Gott will!

Weitere Bilder von der Bistumswallfahrt